Der Künstler Mischa Kuball und die Architekten Riken Yamamoto sowie sein Partner Beda Faessler haben für die Friedrichsbrücke an der Museumsinsel eine Lichtinstallation entwickelt. An diesem Ort wird besonders deutlich, dass Brücken weit mehr als nur technische Ingenieurleistungen darstellen. Es geht dem Projektteam um das Überqueren, Überleiten, Schweben, Verbinden und Trennen, das insbesondere diese Fußgängerbrücke verkörpert.
Das Team plant eine sehr starke Video-Lichtprojektion auf dem Fußweg der Friedrichsbrücke, die nachts das physische Erscheinungsbild der Brücke massiv verändert: Die Brücke wird in eine weit leuchtende Lichtbrücke umgewandelt. Eine am Computer künstlich generierte Wasserstruktur - welche die tatsächlich vorhandene Spree simuliert - wird von zwei Seiten auf den Gehwegbelag der Brücke projiziert. Die Projektion deckt den gesamten Bodenbereich ab.
Der künstlich erzeugte Wasserfluss überbrückt den realen Flusslauf und stellt den Gegensatz von Natur und virtueller Realität zur Schau. Durch die stark flimmernde Projektion verliert der Fußweg an Konturen und der Eindruck einer instabilen Brücke entsteht. Die Passanten werden einen Moment innehalten und verunsichert sein, ob sie die Brücke tatsächlich betreten können. Ihre Beine sind visuell in das fließende Wasser eingetaucht. Ebenso wird die Spree mit starken Beamern, die unsichtbar unter der Brücke angebracht werden, beleuchtet, so dass die Fließbewegung des Flusses für die Passanten offengelegt wird.