Die Friedrichsbrücke im kulturellen Zentrum von Berlin ist heute eine reine
Fußgängerbrücke. Sie verbindet die Burgstraße mit der Bodestraße,
die auf der Museumsinsel zwischen der Alten Nationalgalerie und dem Berliner Dom
verläuft. Das heutige Bauwerk wurde 1981 bis 1982 anstelle einer seit Kriegsende
vorhandenen Behelfsbrücke errichtet. Während vor 1945 reger Stadtverkehr
über die Brücke floss, flanieren hier heute hauptsächlich
Touristen.
Die erste Holzbrücke an dieser Stelle entstand 1703. Ihren Namen, Große
Pomeranzenbrücke, erhielt sie nach dem nahe gelegenen Pomeranzenhaus. 1769
beauftragte Friedrich der Große Johann Boumann mit einem Neubau. Er schuf
eine Gewölbebrücke aus Klinker mit sechs Öffnungen und einem
Klappdurchlass für Schiffe in der Mitte. Diese wurde 1792 in Friedrichsbrücke
umbenannt. Obwohl sie in der Folge zweimal wesentliche bauliche Veränderungen
erfuhr, entsprach auch diese Brücke am Ende des 19. Jahrhunderts nicht
mehr den gestiegenen Anforderungen des Land- und Schiffsverkehrs. Daher wurde
von 1892 bis 1893 ein kompletter Neubau errichtet: Eine mit Sandstein verkleidete,
dreibogige Klinkerbrücke. Ihr sehr aufwendiger Bauschmuck bestand aus vier
Obelisken mit Adlerfiguren von Johannes Boese sowie vier allegorischen Skulpturen.
Diese dienten als Leuchtenträger und stellten die damals bekannten Kontinente
Europa und Afrika (von Carl Piper) sowie Amerika und Asien (von Carl Begas)
dar. Die Brücke wurde 1945 durch deutsche Truppen gesprengt.
Die neue Friedrichsbrücke von 1981/82 ist eine moderne Spannbetonkonstruktion.
Einige Ausstattungselemente des Vorgängerbaus wurden in die Gestaltung
miteinbezogen, um eine Anpassung an die benachbarten historischen Bauten zu
erreichen. Das Brückengeländer aus Sandstein ist dem historisch überlieferten
Zustand von 1893 nachempfunden. Gleiches gilt für die zweiarmigen Leuchtenträger.
Die vier Obelisken wurden für den Neubau ohne die ursprünglichen Adlerfiguren
übernommen.