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Die Eiserne Brücke verbindet die Museumsinsel (Bodestraße) über
den Spreekanal mit dem westlichen Ufer (Hinter dem Gießhaus). Hier liegt
das Deutsche Historische Museum, das zurzeit von Ieoh Ming Pei durch einen Anbau
erweitert wird.
Die erste Brücke an dieser Stelle entstand im Verlauf des Festungswalls 1683
als hölzerner Laufsteg. Diese Klappbrücke wurde 1797 durch eine gusseiserne
Bogenbrücke ersetzt, die bis heute allen Nachfolgebauten als Namensgeberin
dient. Die Eisenkonstruktion war eine der ersten ihrer Art in Europa. Mit dem
Bau des Alten Museums 1825 musste die Brücke abgebrochen werden und wurde
durch eine Sandsteinbrücke ersetzt. Mit dem weiteren Ausbau der Museumsinsel
und dem erhöhten Verkehrsaufkommen musste auch diese weichen. Mit dem Neubau
konnte aus finanziellen und technischen Gründen erst 1915 begonnen werden.
Der Entwurf der heutigen Eisernen Brücke stammt von dem Architekten Walter
Köppen. Der massiv wirkende Bau mit seinen runden Abschlüssen passt
sich den angrenzenden Museumsbauten an. Köppens Entwurf bezog die südöstliche
Stützmauer mit einer Brunnenanlage ein, von der seitlich zwei Freitreppen
zum Lustgarten vor dem Alten Museum führen. Die massive Brüstung der
Brücke wurde wie die Mauer mit Muschelkalk verblendet. Sie wird von je acht
Öffnungen durchbrochen, die mit Ornamenten aus Blatt- und Rankenmotiven verziert
sind, in deren Mitte geflügelte Knaben- und Mädchengestalten stehen.
Sie stammen vom Künstler R. Schirmer und waren ursprünglich aus Bronze
gefertigt.
Bis 1938 schloss sich die Eiserne Brücke in der nordöstlichen Ecke direkt
an ein von Karl Friedrich Schinkel 1829-1832 erbautes Gebäude an. Es diente
nach 1900 als Wohnhaus der Generaldirektion der Museen. Aufgrund von Senkungserscheinungen
musste es abgetragen werden. Bis heute führt eine kleine Treppe, die sich
aus dem runden Brückenabschluss heraus entwickelt, zum Spreekanal hinunter.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Fahr- und Gehbahnen sowie die Brüstung der
Eisernen Brücke zerstört. Bei der Rekonstruktion 1954 wurden die 16
Ornamentfüllungen von dem Metallbildhauer Füssel aus Aluminiumguss neu
angefertigt. 1982 folgte eine umfassende Sanierung der Fahr- und Gehbahnen sowie
der Stahlkonstruktion.
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